» Nicht im Griff des Schmerzes, sondern den Schmerz im Griff «.
Chronische Schmerzen im Rücken, im Kopf, in den Gelenken oder Nerven zermürben und machen das Leben auf Dauer zur Hölle. Nach einer oft jahrelangen Leidenszeit hat der Schmerz dann das ganze Leben der Betroffenen fest im Griff …
Der Schmerz führt zu langen Krankschreibungen oder sogar Frühberentung. Und er wirkt sich auch auf das private Umfeld aus, kann Freundschaften und selbst Partnerschaften zerbrechen lassen. Dabei haben Schmerzen eine wichtige Warnfunktion. Sie sind so etwas wie unser Bodyguard, denn sie signalisieren, dass etwas mit unserem Körper nicht in Ordnung ist.
Schmerzen können eine Vielzahl von Erkrankungen begleiten: Entzündungen, Verletzungen, Tumore, Stoffwechsel- und Durchblutungsstörungen. In vielen Fällen ist jedoch die Grunderkrankung nichts Bedrohliches und meistens gilt sie sogar als ausgeheilt. Problematisch wird es erst, wenn Schmerzen chronisch werden. Sie verändern dann ihre Funktion und mutieren vom Beschützer zum Aggressor. Der Schmerz wird selbst zur Krankheit.
Aus dem „Teufelskreis Schmerz“ gibt es einen Weg hinaus. Wie er aussieht und welche Schritte Sie gehen müssen, möchten wir Ihnen hier vorstellen. Unser Team lässt Sie nicht allein, sondern begleitet Sie auf Ihrem Weg!
Das Konzept, das wir bei der stationären Begleitung von Schmerzpatienten anwenden ist ein Behandlungsansatz, bei dem verschiedene Fachdisziplinen aus unterschiedlichen Blickwinkeln „den Schmerz in die Zange“ nehmen:
Anästhesisten, Schmerztherapeuten, Orthopäden, Psychotherapeuten, Psychiater, Neurologen, Physiotherapeuten bringen ihre Ansätze zur Schmerzbewältigung in die Behandlung ein.
Bei unseren wöchentlichen Teamsitzungen entwickeln wir für jeden unserer Patienten eine individuelle Therapie. Unser Ziel: Wir wollen die Selbstheilungskräfte anregen, damit die Patienten wieder zu aktiven Gestaltern ihres Alltags werden.
Am Anfang der Behandlung stehen eine gründliche körperliche Untersuchung und eine ausführliche Anamnese. Dabei fragen wir Sie zum Beispiel danach, wie sich der Schmerz anfühlt, wie intensiv er ist, wann er das erste Mal auftrat und welche Therapieformen Linderung brachten.
Wir möchten außerdem wissen, wie Ihre berufliche und private Situation ist, denn auch Stress, Ängste oder Traumata können sich in Schmerzen ausdrücken. Diese verschiedenen Informationen helfen uns, der Ursache für Ihre Schmerzen auf die Spur zu kommen.
Eigene Gefühle wie Angst, Wut und Hilflosigkeit anschauen und den Schmerz uminterpretieren. Eine psychotherapeutische Begleitung kann dabei helfen, das Zusammenspiel zwischen dem Schmerz und seiner Auswirkung auf die Seele zu erkennen und dadurch die Weichen für das Leben neu zu stellen.
Es gibt viele Entspannungsmöglichkeiten zur Schmerzbekämpfung, die Sie selbst erlernen und überall durchführen können. Dazu zählen etwa: Achtsamkeitsübungen, Autogenes Training, Imaginationstechniken oder die Progressive Muskelrelaxation.
Mit Hilfe dieser Verfahren können Sie Verkrampfungen, Stress oder Ängste lösen und neue Energie tanken. Wichtig ist es herauszufinden, welche der verschiedenen Methoden für Sie die richtige ist.
Tägliche Therapieeinheiten, in denen Sie vom Team lernen, Ihren Schmerz zu verstehen. Wie entsteht der Schmerz, warum ist der Schmerz „chronisch“ geworden?
Sie lernen hier „Manager“ Ihres Schmerzes zu werden. Ziel ist, dass Sie den Schmerz beherrschen – und nicht der Schmerz Sie!
Wenn Sie gelernt haben, wie die „Schmerzsysteme“ Ihres Körpers funktionieren, können Sie sie auch beeinflussen.
Wer von chronischen Schmerzen geplagt wird, schränkt unbewusst seinen Bewegungsradius ein. Doch das führt in einen Teufelskreis: Denn verspannte oder schlaffe Muskeln verschlimmern die Beschwerden.
Erfahrene Krankengymnasten und Physiotherapeuten zeigen Ihnen, welche Übungen dem Körper bei welchem Schmerzbild guttun, und geben Tipps zum Koordinations-, Kraft- und Ausdauertraining.
So wird nicht nur der Körper wieder fit, sondern Sie erleben, dass Bewegung nicht mit Schmerz verbunden sein muss.